
Am 14. Mai 2025 veröffentlichte die TUI AG ihre Zahlen für das zweite Geschäftsquartal und zeigte dabei positive Entwicklungen, die jedoch von den Analysten mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurden. Der saisonübliche Verlust schrumpfte auf 188 Millionen Euro, was um 20 Millionen Euro besser war, als der Konsens erwartet hatte. Der Umsatz stieg um 11 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro, unterstützt durch höhere Preise in der Kreuzfahrt- und Hotelsparte. Vorstandschef Sebastian Ebel betonte, dass TUI „klar auf Kurs“ sei, das Ergebnis im Gesamtjahr zu steigern. Dies berichtete finanztrends.de.
Dennoch geriet die TUI-Aktie am Nachmittag ins Minus, da sich die Analysten auf das Buchungstempo für den Sommer konzentrierten. Bis Ende April waren lediglich 60 Prozent der Kapazitäten für die Monate Juli und August verkauft – drei Punkte weniger als im Vorjahr. Das Management führt die späten Buchungen auf das späte Osterdatum sowie auf Unsicherheiten bezüglich Flugsteuern und potenzieller Streiks zurück. Dabei zeigt sich eine zunehmende Preisempfindlichkeit unter den Kunden: Familien warten auf Last-Minute-Angebote, während wohlhabendere Kunden individuelle Rundreisen buchen.
Finanzielle Kennzahlen im Detail
TUI hat darüber hinaus ein verbessertes bereinigtes EBIT von -206,8 Millionen Euro im zweiten Quartal 2025 registriert, was einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt, jedoch ohne den Effekt des Ostern eine Verbesserung um 14 Millionen Euro zeigt. Die Gästezahlen im Bereich Märkte und Airline gingen um 5 Prozent auf 2,6 Millionen zurück. Die durchschnittliche Flugauslastung lag bei 90 Prozent, was einem Rückgang von 3 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Segment | Umsatz (in Millionen €) | Bereinigtes EBIT (in Millionen €) |
---|---|---|
Hotels & Resorts | 430,2 (+3,2%) | 102,6 |
Kreuzfahrten | 213,2 (-1,7%) | 81,8 (+11,7) |
TUI Musement | 168,1 (+12,4%) | -12,1 (+4,4) |
Märkte + Airline | 3.065,3 (+1,0%) | -364,9 (-38,8) |
Ausblick und Herausforderungen
Für das gesamte Geschäftsjahr 2025 prognostiziert TUI eine Umsatzsteigerung von 5 bis 10 Prozent und eine Verbesserung des bereinigten EBIT um 7 bis 10 Prozent. Gleichzeitig ist die Buchungsentwicklung für den Winter 2024/25 um 2 Prozent angestiegen, während die Preise um 4 Prozent zulegten. Für den Sommer 2025 gab es jedoch einen Rückgang bei den Buchungen um 1 Prozent, jedoch stiegen die Durchschnittspreise um 4 Prozent. Die TUI verfolgt eine klare Strategie zur Steigerung des profitablen Wachstums sowie zur Verbesserung der Bilanzstruktur.
Analysten haben unterschiedliche Erwartungen hinsichtlich des freigestellten Cashflows, wobei einige einen freien Cashflow von über 450 Millionen Euro für das Gesamtjahr annehmen. Das Kurs-zu-Cash-Flow-Verhältnis steht bei knapp neun, während die Nettoverschuldung unter drei Milliarden Euro blieb, was jedoch weiterhin als belastend für die Bilanz angesehen wird. Kurzfristig hängt der Aktienkurs von dem Buchungsverhalten bis Ende Juni ab. Bei unzureichenden Buchungen könnte es zu Kapazitätskürzungen kommen, was das Bild des Unternehmens weiterhin trüben könnte.