
Am 1. Juni 2025 beleuchtet die Enthüllung neuer Bergungsprojekte eine lange Geschichte der Vermissten und der Suche nach ihren Überresten. Ein aktuelles Beispiel ist der tragische Fall des US-Bombers „Heaven Can Wait“, der am 11. März 1944 im Zweiten Weltkrieg über dem Pazifik abgestürzt ist. Der Bomber stürzte in der Nähe der Insel Neuguinea ab, wobei alle elf Crewmitglieder ihr Leben verloren. Die humane Tragödie wurde über Jahrzehnte hinweg durch die offizielle Einstufung der Leichen als „unmöglich zu bergen“ gekennzeichnet. Diese Einschätzung steigerte den Druck auf die Familienangehörigen der Gefallenen, die sich nicht mit dieser Situation abfinden wollten.
Die Familien, angeführt von Scott Althaus, einem Verwandten von Bombenschütze Thomas Kelly, begannen vor zwölf Jahren mit umfassenden Nachforschungen über den Absturzort. Althaus wertete historische Dokumente und Augenzeugenberichte aus, die schließlich den Absturzort vor Anwar Point in Papua-Neuguinea eindeutig identifizierten. Diese Erkenntnisse wurden dem gemeinnützigen Projekt Project Recover übergeben, das zusammen mit der Defense POW/MIA Accounting Agency (DPAA) arbeitet, um die Überreste der gefallenen Soldaten zu bergen.
Errungenschaften bei der Bergung
Im Jahr 2017 wurde das Trümmerfeld des Bombers systematisch über eine Fläche von fast 27 Quadratkilometern Meeresboden abgesucht. Nach Jahren der Mühe konnte im Jahr 2023 das Taucherteam der US Navy schließlich Erkennungsmarken und menschliche Überreste entdecken. DNA-Tests bestätigten die Identität von Eugene Darrigan, Thomas Kelly, Herbert Tennyson und Donald Sheppick. Dennoch sind sieben Crewmitglieder nach wie vor offiziell vermisst.
Darrigan wurde mit militärischen Ehren in Wappingers Falls, New York, beigesetzt und von einer großen Anzahl von Menschen geehrt. Kellys Grab ist am Gedenkstein mit dem eingravierten Bomber. In den kommenden Monaten sollen auch die Verstorbenen Tennyson und Sheppick in Kansas und Pennsylvania beerdigt werden. Diese Entwicklungen zeigen die ernorme Bedeutung der Erinnerungsarbeit für die Angehörigen und die Gesellschaft.
Die Suche nach der Crew eines weiteren Bombers
Parallel zu diesen Bergungsaktionen plant Project Recover ein neues Projekt, um einen B-52 Bomber zu lokalisieren, der 1968 vor der Texas-Küste verschwunden ist. Der Radaroperator an einem Remote Radar Bomb Scoring (RBS)-Standort erhielt am 28. Februar 1968 zuletzt Kontakt mit dem B-52 Bomber MEAL 88, der für einen elektronisch bewerteten Durchgang zurückkehren sollte. Nach der letzten Übertragung mit dem Code „Rog 88“ brach der Kontakt abrupt ab, und die Besatzung blieb bis heute vermisst.
Nachdem die Suche neun Tage später aufgrund fehlender Spuren eingestellt wurde, blieben 132 Angehörige in der Ungewissheit um ihre Lieben zurück. Es wurden Todesbescheinigungen ausgestellt, und der Fall wurde offiziell geschlossen. Doch die Mitglieder von Project Recover glauben, dass ein Abschluss für diese Familien nun möglich ist. Dank neuer forensischer Analysen und technologischen Fortschritten in der maritimen Archäologie führen sie eine neue Suche mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit durch.
Um dieses Ziel zu erreichen, haben Project Recover und das B-52 Bomber Down Team eine Fundraising-Kampagne gestartet. Ziel ist es, die vermisste Besatzung bis Ende 2025 zu finden. Die 21-tägige Suchmission, die an die tragischen Umstände eines Krieges und die fortwährenden Bemühungen um Gedenken und Abschluss erinnert, erfordert ein Budget von 500.000 US-Dollar. Die Arbeiten zur Aufklärung dieser Schicksale werden fortgesetzt, damit die Angehörigen die Gewissheit finden, die sie so lange gesucht haben.