
Die Zukunft des Reisens wird durch zahlreiche Entwicklungen geprägt, die in einer aktuellen Studie von Deloitte und Google untersucht wurden. Bis 2040 könnten internationale Reisen auf rund 2,4 Milliarden pro Jahr ansteigen. Diese Prognose zeigt eine tiefgreifende Veränderung der globalen Tourismuslandschaft. Der europäische Anteil an Reiseankünften wird voraussichtlich sinken, während Südostasien, der Nahe Osten und die Karibik an Bedeutung gewinnen werden. tageskarte.io berichtet, dass Saudi-Arabien, Indonesien und die Vereinigten Arabischen Emirate bis 2040 möglicherweise zu den Top-15-Destinationen aufsteigen könnten, während beliebte Länder wie Spanien, Frankreich und die USA Marktanteile verlieren.
Ein entscheidender Faktor für diese Entwicklung ist das Wachstum der Mittelklasse in Schwellenländern. Indien, Pakistan, Brasilien und Mexiko werden zunehmend wichtige Quellmärkte, insbesondere Indien, dessen internationale Abreisen bis 2040 auf etwa 145 Millionen geschätzt werden. In der Studie werden vier Reisendentypen identifiziert, darunter Newcomer aus aufstrebenden Mittelschichten, Amateure mit ersten Auslandserfahrungen und erfahrene Reisende mit stabiler Reiseroutine.
Technologische Innovationen und Nachhaltigkeit
Die Studie hebt auch die Rolle technischer Innovationen hervor, die das Reiseerlebnis verändern werden. Künstliche Intelligenz, virtuelle Realität und Web3-Technologien ermöglichen beispielsweise die virtuelle Erkundung von Reiseziele vor der Buchung. Faktoren wie Echtzeit-Übersetzungen und personalisierte Empfehlungen durch KI werden den Reisenden helfen, ihre Erfahrungen zu optimieren.
Ein zentrales Thema der zukünftigen Reisebranche ist die Nachhaltigkeit. Klimawandel, Umweltbewusstsein und soziale Verantwortung werden immer wichtiger. Die Nachfrage nach nachhaltigen Reiseangeboten und transparenten Lieferketten wächst, und es entstehen neue Geschäftsmodelle, wie beispielsweise abonnementbasierte Reisen und erlebnisorientierte Buchungen, um diesen Trends gerecht zu werden.
Herausforderungen für die Branche
Die Anpassung der Geschäftsmodelle wird für Unternehmen in der Reisebranche von entscheidender Bedeutung sein. Flexibilität und hyper-personalisierte Angebote sind notwendig, um den neuen Herausforderungen zu begegnen, die durch politische Instabilität, Nationalismus und Cyberbedrohungen entstehen. Diese Fragen standen auch im Mittelpunkt der ITB Berlin 2025, wo 6.000 Aussteller aus 170 Ländern Zusammenkünfte hatten und wichtige Entwicklungen im globalen Tourismus diskutiert wurden. euronews berichtet, dass Patricia Yates, CEO von Visit Britain, insbesondere über den Filmtourismus zur Anwerbung von Besuchern sprach.
Die Veranstaltung bot zudem Raum für Diskussionen über Initiativen für nachhaltigen Tourismus, die von Marga Nograles, Geschäftsführerin des philippinischen Fremdenverkehrsamtes, vorgetragen wurden. Die Förderung lokaler Gemeinschaften und der Abenteuertourismus im Oman wurden weiter angesprochen, während Florian Sengstschmid, Geschäftsführer des Aserbaidschanischen Fremdenverkehrsamtes, das Konzept der „Slow Food-Reisen“ im Kulturtourismus vorstellte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Reisebranche an einem Wendepunkt steht. Digitalisierung, Nachhaltigkeit und die Ansprache neuer Zielgruppen werden entscheidend für den zukünftigen Wettbewerb sein.