
Griechenland sieht sich derzeit einer besorgniserregenden Erhöhung der seismischen Aktivität gegenüber, insbesondere auf der Insel Euböa. Laut watson haben Seismologen innerhalb von 24 Stunden mehrere Erdbeben mit einer Stärke von bis zu 4,7 auf der Richterskala registriert. Diese Erschütterungen waren sogar in Athen, etwa 130 Kilometer entfernt, spürbar, was zur Verunsicherung der Bevölkerung beiträgt.
Besonders betroffen ist der Norden von Euböa, wo viele Gebäude Risse aufweisen oder bereits größere Schäden erlitten haben. Der Bürgermeister von Mantoudi berichtete von über 50 beschädigten Gebäuden. Die Bevölkerung ist stark verunsichert, und viele haben begonnen, Nächte im Freien zu verbringen, aus Angst vor weiteren Erdbeben. In der Folge bleiben Schulen vorsorglich geschlossen, bis umfassende strukturelle Untersuchungen abgeschlossen sind.
Zusätzliche Erschütterungen und Tsunami-Gefahr
Vor wenigen Tagen ereigneten sich stärkere Erdbeben der Stärke 6,1 auf Kreta und Rhodos, was die Ängste zusätzlich verstärkte. Die griechischen Behörden warnten die Bevölkerung vor der Gefahr eines möglichen Tsunamis und rieten, sich von der Küste zu entfernen. In Kreta erlebten Urlauber panische Szenen und suchten Schutz in den angrenzenden Hügeln. Experten zufolge sind in den kommenden Tagen weitere Erdbeben der Stärke 4 bis 5 wahrscheinlich, und Seismologe Akis Tselentis hält sogar Beben bis zu 5,5 für möglich, insbesondere in alten Gebäuden.
Diese aktuellen Ereignisse werfen ein Licht auf die seismische Aktivität in Griechenland, einem der sonnenreichsten Urlaubsziele Europas und zugleich einer der seismisch aktivsten Regionen der Welt. Jährlich verzeichnet das Land mehr Erdbeben als jedes andere europäische Land, auch wenn die meisten kaum spürbar sind. Grundlagen dieser Aktivitäten sind plattentektonische Phänomene an der Hellenischen Subduktionszone, wo die Afrikanische Platte unter die Eurasische Platte taucht, wodurch Erdbeben und vulkanische Aktivitäten, wie beispielsweise auf Santorini, verursacht werden.
Historische Perspektive und Notfallmaßnahmen
Im Februar 2025 verzeichnete Santorini eine erhöhte seismische Aktivität mit bis zu 150 Erdbeben pro Tag, was zur Ausrufung des Notstands führte. Bis zum 5. Februar hatten viele Bewohner die Insel verlassen, sodass Schulen und öffentliche Einrichtungen geschlossen wurden. Die meisten starken Erdbeben in Griechenland sind zwar selten, doch können sie gravierende Auswirkungen haben. In den letzten 150 Jahren zählten Experten tragische Ereignisse, wie das M 7.0 Beben vor Samos im Oktober 2020, bei dem zwei Menschen starben.
Für Reisende ist es wichtig, die Verhaltensregeln bei Erdbeben zu befolgen: Ruhe bewahren, Schutz suchen und in höheren Regionen Zuflucht suchen, insbesondere bei Tsunami-Gefahr. Trotz der häufigen Erdbeben fühlen sich viele in den weniger betroffenen Gebieten wie Mykonos, Naxos und Tinos relativ sicher. Dennoch bleibt die Sorge um die Sicherheit in seismisch aktiven Regionen hoch, und ein Gefühl der Unsicherheit prägt das Leben vieler Einwohner und Touristen in Griechenland.
Die Bevölkerung lebt somit in einem Zustand der Nervosität und Vorbereitungen, um auf mögliche künftige Erdbeben vorbereitet zu sein. Die Griechischen Behörden setzen alles daran, die Sicherheit für alle zu gewährleisten, während Wissenschaftler kontinuierlich die seismische Aktivität überwachen und analysieren.