100 Jahre Lëtzebuerger Guiden a Scouten: Ein Fest der Gemeinschaft!

Die Lëtzebuerger Guiden a Scouten feiern am 8. Juni 2025 in Petingen ihr 100-jähriges Bestehen mit Festlichkeiten und Aktivitäten.
Die Lëtzebuerger Guiden a Scouten feiern am 8. Juni 2025 in Petingen ihr 100-jähriges Bestehen mit Festlichkeiten und Aktivitäten. (Symbolbild/ER)

100 Jahre Lëtzebuerger Guiden a Scouten: Ein Fest der Gemeinschaft!

Petingen, Luxemburg - Heute feiert die „Lëtzebuerger Guiden a Scouten“ in Petingen ihr 100-jähriges Bestehen. Die Feierlichkeiten sind ein wichtiger Meilenstein für den größten Pfadfinderverband in Luxemburg, der heute etwa 5000 Mitglieder zählt, darunter circa 60 bis 70 aktive Mitglieder in der lokalen Sektion und eine Vielzahl von Gruppen im ganzen Land. Diese Jubiläumsfeierlichkeiten beinhalten eine „Séance académique“ sowie eine Ehrenwein-Veranstaltung, gefolgt von Spielen und Animation im Park von Petingen.

Die „Lëtzebuerger Guiden a Scouten“, ursprünglich aus einem katholischen Umfeld hervorgegangen, haben sich im Laufe der Jahre zu einer koedukativen Organisation entwickelt, die sowohl Jungen als auch Mädchen aufnimmt und den christlichen Werten verbunden bleibt. Gruppenchefin Claire Dording, die seit ihrem achten Lebensjahr im Pfadfinderwesen aktiv ist, leitet die Gruppe in Petingen seit 2016. Während der Schulzeit treffen sich die Kinder einmal pro Woche, samstags von 14 bis 16 Uhr, um an verschiedenen Aktivitäten wie Spielen, Bastelaktionen und sozialen Projekten teilzunehmen.

Eine bewegte Geschichte

Die Ursprünge der Petinger Scouten reichen bis ins Jahr 1925 zurück, als sie im Rahmen des „Jünglingsvereins“ gegründet wurden. Der erste „Sektionsmaster“ war Maurice Gillain, und zur Seite stand ihnen Kaplan Lucien Schaak. Während der Zeit zwischen den Weltkriegen nahmen die Scouten aktiv an gesellschaftlichen Ereignissen teil, wie den Feierlichkeiten zur 100-Jahr-Feier der Luxemburger Unabhängigkeit im Jahr 1939. Tragische Wendungen erlebte der Verein während der NS-Besatzung, als er gezwungen wurde, sich aufzulösen. Viele Mitglieder schlossen sich der Résistance an.

Nach dem Krieg erlebten die Scouten einen Aufschwung, und die Mitgliederzahl stabilisierte sich zwischen 60 und 100. 1945 wurde die Guiden-Sektion „Ste Cecile“ gegründet, und die Arbeit wurde lange getrennt zwischen Jungen- und Mädchengruppen. Eine wichtige Fusion fand 1991 beim „Chefdach“ statt, die 1994 abgeschlossen wurde, und seither trägt die Gruppe den Namen „Hl. Franz vun Assisi“. Es gab umfassende Diskussionen über die Rolle der Kirche und die Ausrichtung des Verbandes, wobei die religiöse Komponente an Gewicht verlor, der soziale Gedanke jedoch weiterhin zentral bleibt.

Aktuelle Aktivitäten und Engagement

Heute engagieren sich die Lëtzebuerger Guiden a Scouten nicht nur in Freizeitaktivitäten, etwa durch monatliche Spiele oder besondere Veranstaltungen wie ein Gruppencamping in Mersch, sondern auch durch gemeinnützige Projekte. So führen sie monatliche Altpapiersammlungen durch, bei denen etwa 30 bis 35 Tonnen gesammelt werden. Hierdurch zeigen sie ihr Engagement für die Umwelt und fördern den Gemeinschaftsgeist unter den Mitgliedern.

Die Pfadfinderbewegung hat im Laufe der Anfangszeit ihrer Geschichte ihren Fokus auf die Förderung junger Menschen durch praktische Erfahrungen in der Natur gelegt. Die Organisation ist Mitglied der World Association of Girl Guides and Girl Scouts sowie der World Organization of the Scout Movement, wodurch sie international vernetzt ist und sich an den globalen Loyalitäten der Pfadfinderbewegung orientiert.

Die Zukunft der Lëtzebuerger Guiden a Scouten sieht vielversprechend aus. Mit einem klaren Rahmen für Kinder und Jugendliche unterschiedlichen Alters, die in Altersgruppen von 6 bis 23 Jahren eingeteilt sind, bleibt der Verband ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Luxemburg, der durch kontinuierliche Weiterentwicklung und sozial engagierte Projekte besticht.

Details
OrtPetingen, Luxemburg
Quellen