Alarm im Paradies: Bauern in Südtirol wehren sich gegen Touristenmassen!

Alarm im Paradies: Bauern in Südtirol wehren sich gegen Touristenmassen!

Seceda, Südtirol, Italien - In Südtirol steigt die Besorgnis über den Massentourismus. Die Landwirte schlagen Alarm und fordern Maßnahmen, um die negativen Auswirkungen auf ihre Betriebe und die Natur zu bewältigen. Der Bauernbund-Landesobmann Daniel Gasser äußert, dass in bestimmten Gebieten „das Maß voll sei“. Diese Aussage spiegelt die zunehmenden Spannungen zwischen den Bedürfnissen der Touristen und den Anforderungen der einheimischen Bevölkerung wider.

Ein jüngstes Beispiel für den Protest der Landwirte ist eine Aktion auf der Seceda: Ein Landwirt hat ein symbolisches Drehkreuz mit Bezahlautomat aufgestellt, um Wanderer zur Zahlung von fünf Euro aufzufordern. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf die Probleme, die der Massentourismus mit sich bringt, unter anderem Müll, Feuer und respektloses Verhalten von Touristen. Bürgermeister Christoph Senoner hat mittlerweile bestätigt, dass das Drehkreuz ohne die erforderliche Genehmigung errichtet wurde und hat die Polizei eingeschaltet, um die Situation zu klären.

Überfüllte Wanderziele und Rekordzahlen

Die Zahlen belegen das Ausmaß des Problems: An Spitzentagen ziehen sich bis zu 4000 Touristen zur Seceda-Alm, und die Drei Zinnen verzeichnen über 13.000 Besucher. Südtirol kann auf ein Rekordjahr 2024 zurückblicken, mit 37,1 Millionen Übernachtungen und 8,7 Millionen Ankünften, was einem Anstieg von 2,6% und 3,3% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders der August 2024 stellte mit über sechs Millionen Übernachtungen einen Höchststand dar.

Beliebte Instagram-Hotspots ziehen dabei besonders große Menschenmengen an, während andere, ruhigere Gebiete leerer bleiben. Diese Ungleichheit führt zu einem verstärkten Gefühl der Verdrängung unter den lokalen Landwirten, die um eine Balance zwischen Tourismus und Landwirtschaft bitten.

Vorschläge zur Behebung der Problematik

Die Landwirte fordern dringend Lösungen und einen Ausgleich der unterschiedlichen Interessen zwischen den Touristen und der einheimischen Bevölkerung. Vorschläge, um die Situation zu verbessern, umfassen Maßnahmen zur Sensibilisierung der Urlauber sowie die Idee, Dolomiten-Patrouillen einzuführen, die auf die Einhaltung von Regeln und Verhaltensweisen achten sollen. Trotz der Protestaktionen ist jedoch klar, dass die hohe Zahl der Besucher auf den Wanderwegen weiterhin anhält und die Herausforderungen somit bestehen bleiben.

Mehr über die Protestaktionen und den Massentourismus in den Dolomiten erfahren Sie bei Merkur und Spiegel.

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OrtSeceda, Südtirol, Italien
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