Vancouver: Historische Umbenennung - šxʷməθkʷəy̓əmasəm Street enthüllt!

Vancouver: Historische Umbenennung - šxʷməθkʷəy̓əmasəm Street enthüllt!

Vancouver, Kanada - In Vancouver, Kanada, gab es kürzlich einen bedeutenden Wandel im Stadtbild: Die Trutch Street wurde in šxʷməθkʷəy̓əmasəm Street umbenannt. Dieser Schritt ist nicht nur eine bloße Änderung des Straßennamens, sondern ein tief bedeutender symbolischer Akt der Versöhnung und des Respekts gegenüber den indigenen Völkern der Region. Die Umbenennung fand Ende Juni statt, und unter den Anwesenden waren der Bürgermeister, Vertreter des Musqueam-Volkes sowie Mitglieder der Lokalpresse. ReiseReporter berichtet, dass Straßennamen eine wichtige Funktion für Orientierung und Kommunikation erfüllen, oft auch zur Ehrung von Personen oder Erinnerung an historische Ereignisse dienen.

Die ursprüngliche Bezeichnung „Trutch“ war nach Joseph Trutch benannt, einem Gouverneur, der für seine rassistischen Ansichten bekannt war und den indigenen Völkern Kanadas viele Rechte und Ländereien entzogen hat. Mit der neuen Bezeichnung, die auf dem Nordamerikanischen Phonetischen Alphabet (Napa) basiert und nicht mit lateinischen Buchstaben geschrieben ist, wird eine große kulturelle und sprachliche Wiederbelebung angestrebt. šxʷməθkʷəy̓əmasəm stammt aus dem hən̓q̓əmin̓əm-Dialekt der Halkomelem-Sprache, welche von den Musqueam gesprochen wird.Süddeutsche ergänzt, dass kaum noch jemand in Vancouver die Musqueam-Sprache fließend spricht, was die Umbenennung zu einem Akt der Wiederherstellung kultureller Identität macht.

Ein Schritt für die Versöhnung

Seit 2012 wurde über die Umbenennung diskutiert, und die endgültige Entscheidung fiel im Jahr 2021. Musqueam-Ältester Larry Grant zeigte sich erfreut über die Namensänderung, die als ein wichtiger Schritt in Richtung des respektvollen Umgangs mit der indigenen Kultur angesehen wird. Die Stadtverwaltung hat zudem Informationen zur Aussprache des neuen Namens bereitgestellt und bietet eine Tonaufnahme auf ihrer Website an, um die Öffentlichkeit bei der richtigen Aussprache zu unterstützen.

Praktische Herausforderungen und kulturelle Sichtbarkeit

Dennoch gibt es auch Herausforderungen, die mit dieser Umbenennung einhergehen. Trotz des positiven kulturellen Wandels haben Anwohner praktische Probleme zu bewältigen. Die kanadische Post kann die neuen Napa-Buchstaben verarbeiten, jedoch sind viele Banken und Behörden hierzu nicht in der Lage. Daraufhin bleibt abzuwarten, wie effizient die neuen Adressdaten in Notfällen gehandhabt werden können. Rettungsdienste äußern Bedenken, dass Anrufer im Notfall Schwierigkeiten haben könnten, den neuen, komplexen Namen korrekt auszusprechen.

Zusätzlich soll an jeder Straßenecke ein Schild mit der englischen Übersetzung „Musqueamview Street“ aufgehängt werden. Dies dient nicht nur zur praktischen Orientierung, sondern auch zur Schaffung einer Brücke zwischen den Kulturen. In einem weiteren Zwischenton haben Vertreter des Squamish-Volkes Bedenken geäußert, da die Straße auch durch ihr ehemaliges Siedlungsgebiet verläuft und sie in der Entscheidungsfindung nicht konsultiert wurden. Trotz dieser Probleme wird die Umbenennung allgemein als ein Schritt in Richtung mehr Sichtbarkeit und Anerkennung der indigenen Kultur gewertet.