Zollkonflikt bremst Spaniens Tourismus: Boom geht zu Ende!

Zollkonflikt bremst Spaniens Tourismus: Boom geht zu Ende!

Spanien - Spaniens Tourismusbranche steht vor herausfordernden Zeiten, da für das Sommergeschäft eine spürbare Abkühlung erwartet wird. Nachdem jahrelang ein Boom verzeichnet wurde, zeigen aktuelle Entwicklungen, dass Unsicherheiten durch einen Zollkonflikt mit den USA die Branche belasten. Dies berichtet n-tv.

Die Einschätzungen des Branchenverbands Exceltur sind alarmierend. Für das dritte Quartal 2025 wird lediglich ein Umsatzwachstum von 2,7 Prozent bei Hotels, Fluggesellschaften und Gastronomie prognostiziert. Im Vorjahreszeitraum lag das Wachstum noch bei 6,3 Prozent, und im zweiten Quartal 2025 waren es 4,5 Prozent. Oscar Perelli, der Vizepräsident von Exceltur, erklärt, dass die Erwartungen für das Jahr nach unten korrigiert wurden.

Rückgang der Ankünfte aus zentralen Märkten

Besonders auffällig ist die Schätzung, dass die Zahl der Besucher aus Deutschland und Frankreich zurückgehen könnte. Dies steht im Gegensatz zu den Ankünften aus Großbritannien, den USA, Japan und China, die zwar zunehmen sollen, jedoch langsamer als in den Vorjahren. Die Reiseströme ändern sich, denn immer mehr Europäer entscheiden sich für Reisen innerhalb Europas, während Asiaten nach Alternativen zu den USA suchen.

Die Wachstumsprognose für die gesamte Branche wurde auf 3,3 Prozent gesenkt, nachdem ursprünglich 4 Prozent erwartet worden waren. Der Tourismussektor wird voraussichtlich stärker wachsen als die spanische Gesamtwirtschaft, die ein Wachstum von 2,4 Prozent anstrebt. Laut dem World Travel and Tourism Council wird für das Jahr 2025 eine Rekordzahl von 100 Millionen Besuchern in Spanien erwartet. Der Tourismus soll etwa 13,2 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt des Landes beitragen.

Übertourismus und Proteste

Trotz dieser positiven Aussichten wird Spanien mit der Herausforderung des Übertourismus konfrontiert. Immer mehr Touristen suchen das Land auf, was sowohl positive als auch negative Auswirkungen hat. Wie Spiegel berichtet, gibt es zunehmende Proteste gegen die Überfüllung beliebter Destinationen. Diese Stimmen verlangen ein Umdenken in der Tourismuspolitik, um die Bedürfnisse der Anwohner und die Umwelt zu schützen.

Der Tourismussektor in Spanien steht somit an einem Wendepunkt. Die wirtschaftlichen Erwartungen sind trotz der Herausforderungen weiterhin positiv, jedoch werden die sozialen und ökologischen Aspekte immer bedeutsamer. Ein Gleichgewicht zwischen Tourismuswachstum und Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung zu finden, wird eine der zentralen Aufgaben der nächsten Jahre sein.

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OrtSpanien
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