Mallorca in Aufruhr: Deutsche Touristen meiden die Insel – Proteste weiten sich aus!

Mallorca in Aufruhr: Deutsche Touristen meiden die Insel – Proteste weiten sich aus!
Auf Mallorca, einer traditionell beliebten Urlaubsdestination, herrscht alarmierende Situation im Tourismus. Der Rückgang von deutschen Besuchern hat spürbare wirtschaftliche Konsequenzen für die Insel. Unternehmer schlagen Alarm und befürchten massive Umsatzeinbußen, während die allgemeine Stimmung angespannt bleibt. Merkur berichtet, dass Buchungen für Reisebusse im Juli und August um 20 Prozent zurückgegangen sind, was unterstreicht, dass der Zustrom von Besuchern deutlich abnimmt.
Rafel Roig, Präsident des Verbands der Transportunternehmer, äußert, dass der deutsche Tourismus ausbleibt und damit auch das Bild der Insel leidet. Besonders betroffen sind die Gastronomen; es wird berichtet, dass Kellner in Sóller während der Hochsaison Urlaub nehmen müssen, da die Umsätze zurückgehen. Juanmi Ferrer, Präsident des Gastroverbands Mallorca CAEB, warnt, dass hunderte Restaurants schließen könnten, da einige Lokale Einbußen von bis zu 40 Prozent verzeichnen.
Proteste gegen den Massentourismus
Während der wirtschaftliche Druck zunimmt, haben Proteste auf Mallorca stark zugenommen. Im Juni demonstrierten bis zu 8000 Menschen gegen den Massentourismus, was zu einem negativen Image der Insel beiträgt. Aggressive Stimmungen äußern sich nicht nur in Protesten, sondern auch in Vandalismus. In Santanyi, einem beliebten Ort für deutsche Zweithausbesitzer, wurden Geschäfte deutscher Inhaber sowie Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen mit aggressiven Parolen beschmiert, wie „Deutsche raus“. Diese Vorfälle wurden von der Ortspolizei bestätigt und zeigen die zunehmende Feindseligkeit gegenüber ausländischen Immobilienbesitzern. Laut WDR schätzte ein betroffener Geschäftsmann, dass zwischen 20 und 30 Geschäfte beschädigt wurden.
Die Stimmung auf der Insel schwankt zwischen Unterstützung für den Tourismus und einem Aufschrei nach mehr Respekt und Bezahlbarkeit im Wohnungssektor. Beispielsweise befürwortet der Hoteliersverband Fehm den Tourismus als essentielle Einkommensquelle für die Mehrheit der Mallorquiner. Dennoch fordern viele Einheimische politische Maßnahmen zur Bekämpfung der Wohnungsnot und zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur.
Wachstum vs. Rückgang
Obwohl die Zahl der Touristen auf den Balearen 2024 voraussichtlich auf über 20 Millionen ansteigen wird, bleibt Mallorca mit Herausforderungen konfrontiert. Im Vorjahr besuchten bereits 19 Millionen Touristen die Balearen, darunter 13,5 Millionen auf Mallorca. Interessant ist, dass die Zahl der deutschen Besucher auf den Balearen 2024 um neun Prozent auf etwa fünf Millionen anstieg, was darauf hindeutet, dass ein Teil der Besucher dennoch stark nach anderen Zielen sucht. Viele, auch aus Deutschland, ziehen alternative Urlaubsorte wie Kroatien dem klassischen Mallorca vor.
Die ersten Reaktionen auf den touristischen Rückgang und die damit verbundenen Probleme sind unterschiedlich. Während einige Infrastrukturmoderne und Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnsituation fordern, verteidigen Unternehmer und Hoteliers den Tourismus selbst als unverzichtbare Wirtschaftsform. Carmen Planas, Präsidentin des Unternehmerverbands CAEB, fordert ein Umdenken und eine respektvolle Behandlung des Tourismus, um eine Balance zwischen den Bedürfnissen der Einheimischen und den Wünschen der Besucher zu finden.
Insgesamt bleibt die Zukunft des Mallorquinischen Tourismus ungewiss. Die steigenden Preise für Wohnraum und das negative Image, das durch die Proteste und Vandalismusvorfälle entsteht, werfen Fragen darüber auf, wie lange die Branche diesen Rückgang noch verkraften kann. Der Druck auf die Verantwortlichen, Lösungen zu finden, ist gewachsen, während die Insel weiterhin ihre Identität und wirtschaftliche Stabilität sucht.