Neue EU-Regeln: Pauschalreisen teurer? Experten warnen vor Folgen!
Neue EU-Reformen könnten Pauschalreisen in Deutschland verteuern; Experten warnen vor höheren Kosten und eingeschränkten Rechten.

Neue EU-Regeln: Pauschalreisen teurer? Experten warnen vor Folgen!
Die geplante Reform der EU-Pauschalreiserichtlinie könnte gravierende Folgen für deutsche Pauschalreisende haben. Branchenexperten warnen, dass die Änderungen zu höheren Kosten führen könnten, insbesondere für Reisende zu beliebten Zielen wie Mallorca und der Türkei. Deutschland, als größter Markt für Pauschalreisen innerhalb der EU, verzeichnet mehr als 41 % aller Verkäufe in diesem Sektor, was die Bedeutung dieser Regelung deutlich unterstreicht. Laut dem OVB könnte die Neudefinition des Begriffs „Pauschalreise“ dazu führen, dass Buchungen verschiedener Einzelreiseleistungen automatisch als Pauschalreise gelten, wenn sie innerhalb von drei oder 24 Stunden getätigt werden.
Infolge dieser neuen Regelungen befürchten Reisebüros, dass ihre Flexibilität eingeschränkt wird und dass die dadurch entstehenden höheren Kosten an die Kunden weitergegeben werden müssen. Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes, äußerte Bedenken über den potenziellen Verlust organisierter Reisen in Deutschland, was sich auf den jährlich 83 Milliarden Euro umfassenden Reisemarkt auswirken könnte.
Neue Schutzmaßnahmen für Reisende
Ein weiterer Aspekt der bevorstehenden Reform betrifft neue Regelungen zum Schutz von Reisenden. Der Verbraucherschutzausschuss des Europäischen Parlaments hat Initiativen unterstützt, die darauf abzielen, die Informations- und Stornierungsrechte von Reisenden zu präzisieren, sowie das Recht auf Rückerstattung und Rücktransporthilfe im Falle der Insolvenz von Reiseveranstaltern oder unvorhergesehenen Umständen zu stärken. Der Europäische Parlament hat die Verhandlungsposition mit 535 Ja-Stimmen genehmigt, um diese Änderungen voranzutreiben.
Ein zentrales Element dieser Reform ist die Klärung des Begriffs „Pauschalreise“ und die Einführung harmonisierter Vorschriften für Gutscheine. Verbraucher haben demnach das Recht, Gutscheine abzulehnen und innerhalb von 14 Tagen eine Rückerstattung zu verlangen. Die neuen Regelungen sehen auch vor, dass nicht eingelöster Gutscheinwert bei Ablauf zurückerstattet wird und Gutscheine bis zu 12 Monate gültig sind.
Stornierungsbedingungen im Fokus
Ein wichtiger Punkt sind die angepassten Stornierungsbedingungen. Reisende werden die Möglichkeit haben, bei unvermeidbaren oder außergewöhnlichen Umständen vor Reiseantritt ohne Strafzahlungen zu stornieren und eine volle Rückerstattung zu erhalten. Offizielle Reisewarnungen, die bis zu 28 Tage vor Reiseantritt veröffentlicht werden, müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Auf der anderen Seite lehnten die Abgeordneten einen Vorschlag ab, Vorauszahlungen an Reiseveranstalter auf 25 % des Gesamtpaketpreises zu begrenzen.
Die Verhandlungen über die finale Fassung der Reform haben am 24. September 2025 begonnen, wobei deutsche Reiseverbände Nachbesserungen fordern. Die Auswirkungen dieser Reform könnten weitreichend sein und die Art und Weise, wie Pauschalreisen in Deutschland gestaltet werden, fundamental verändern.