Trump schickt Nationalgarde nach Chicago: Chaos oder Sicherheit?
US-Präsident Trump entsendet die Nationalgarde nach Chicago, während die Stadt gegen den Einsatz kämpft. Hotelpreise steigen.

Trump schickt Nationalgarde nach Chicago: Chaos oder Sicherheit?
US-Präsident Donald Trump hat die Nationalgarde nach Chicago beordert, um gegen die steigende Kriminalität vorzugehen. Er bezeichnete die Stadt mehrfach als „Höllenloch“ und argumentierte, dass dieser Einsatz notwendig sei, um die Sicherheit zu gewährleisten. Nationalgarde-Kräfte aus Texas sind bereits in Illinois angekommen und sollen zentral in Chicago eingesetzt werden. Währenddessen läuft ein juristischer Kampf zwischen der Stadtregierung und führenden Politikern Illinois gegen Trumps Entscheidung, die Nationalgarde zu entsenden, um den Einsatz zu verhindern. Bürgermeister Brandon Johnson hat angekündigt, dass die Nationalgarde nicht ohne rechtlichen Beistand in die Stadt intervenieren darf.
Die Situation in Chicago bleibt angespannt, da Trump zudem plant, Mitglieder der Grenzschutzbehörde ICE in der Stadt zu stationieren. Regional gibt es bereits Widerstand gegen diese Maßnahmen. Chicago strebt an, ICE in bestimmten Bereichen der Stadt zu verbannen und plant, ICE-freie Zonen zu etablieren. Der Bürgermeister hat klargestellt, dass ICE nur mit Durchsuchungsbefehl Zugang zu privaten Einrichtungen erhalten darf. Dies geschieht vor dem Hintergrund massiver Vorwürfe gegen ICE bezüglich ihrer Vorgehensweise in der Stadt, in der Razzien als Machtdemonstration wahrgenommen werden.
Reaktionen aus der Politik
Illinois‘ Gouverneur JB Pritzker hat Trump vorgeworfen, Chaos und Angst in die Stadt zu bringen. Der Gouverneur sowie die Stadt Chicago haben eine Klage gegen den Einsatz der Nationalgarde eingereicht. Pritzker stellt klar, dass der Einsatz der Nationalgarde in Städten rechtswidrig sei und fordert die Bundesregierung auf, von dem Vorhaben abzusehen. Trump hat bereits 400 Nationalgardisten aus Texas mobilisiert, die nicht nur in Illinois, sondern auch in Oregon und anderen Städten eingesetzt werden sollen.
Interessanterweise hat ein US-Bundesgericht den Einsatz der Nationalgarde in Portland als vorläufig gestoppt. Dies könnte eine wichtige Präzedenz für die rechtlichen Herausforderungen bilden, die auch gegen den Einsatz in Chicago bestehen. Trump hat in diesem Zusammenhang angedeutet, dass er den „Insurrection Act“ in Erwägung ziehen könnte, um den Einsatz des Militärs für Strafverfolgungsaufgaben zu legitimieren. Dieses Gesetz aus dem Jahr 1807 erlaubt es dem Militär, im Inland in Strafverfolgungsmaßnahmen einzugreifen.
Steigende Unterkunftspreise und touristische Attraktivität
Während die politischen Spannungen zunehmen, bemerkt man eine sprunghafte Erhöhung der Hotelpreise im Trump-Tower in Chicago. Die Übernachtungskosten variieren zwischen 461,25 und 858,75 US-Dollar pro Nacht, was für Reisende, die die Stadt besuchen möchten, als hoch angesehen wird. Trotz der negativen Äußerungen von Trump wird Chicago weiterhin als attraktives Ziel für Städtereisen beworben. Die Stadt verzeichnet eine Vielzahl von Touristenanfragen, auch wenn Trump behauptet, dass in den letzten zweieinhalb Wochen 20 Menschen in Chicago gewaltsam ums Leben kamen und 75 angeschossen wurden.
Die Stadt Chicago hat die Aussagen Trumps jedoch widersprochen und auf Polizeistatistiken verwiesen, die einen Rückgang der Mordfälle um 28% und der Schusswaffenvorfälle um 35% dokumentieren. Die Divergenz zwischen Trumps öffentlichen Aussagen und den tatsächlichen Statistiken sorgt für zusätzliche Spannungen zwischen der Stadtregierung und dem Präsidentschaftsbüro.
Um die Situation weiter zu beobachten, bleibt abzuwarten, wie die rechtlichen Auseinandersetzungen um die Nationalgarde und ICE in Chicago ausgehen werden.