Preiserhöhungen in Kroatien: Ist der Traumurlaub in Gefahr?
Preiserhöhungen in Kroatien: Ist der Traumurlaub in Gefahr?
Zagreb, Kroatien - Kroatien erwartet für das Jahr 2025 ein Rekordergebnis im Tourismus, dennoch gibt es erhebliche Bedenken hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit der Preise. Kristjan Staničić, Direktor des kroatischen Tourismusverbandes, warnt davor, dass Kroatien an der Grenze seiner Preiswettbewerbsfähigkeit steht. Er fordert eine angemessene Preispolitik, um die Attraktivität des Landes für Urlauber beizubehalten. Premierminister Andrej Plenković hat die Notwendigkeit betont, diese Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, da etwa 50% der Urlauber ihre Reiseentscheidungen kurzfristig auf Basis von Preisüberlegungen treffen, wie Kleine Zeitung berichtet.
Während Plenković optimistisch ist, dass die Rekordergebnisse der Vorjahre in diesem Jahr erreicht oder übertroffen werden, zeigt sich in den Preisstrukturen eine bedrohliche Entwicklung. Hotels und Campingplätze in Kroatien sind teurer als in Griechenland, Spanien und Italien, aber günstiger als in Österreich und Deutschland. Private Unterkünfte sind wiederum teurer als in Italien und Frankreich und nur geringfügig günstiger als in Griechenland und Spanien.
Steigende Preise gefährden den Tourismus
In den letzten Jahren sind die Preise in Kroatien erheblich gestiegen. Seit der Pandemie bis Ende 2024 lagen die Preise um 50% über jenen anderer Mittelmeer-Destinationen. Dies ist besonders besorgniserregend, da Kroatien im Jahr 2024 bereits um 10 Prozent teurer war als Spanien und Griechenland, nachdem es vor zwei Jahren noch 10 Prozent günstiger war. Diese dynamische Preisanpassung könnte das Wirtschaftswachstum langfristig beeinträchtigen, warnen Regierungsvertreter, wie Glas Hrvatske feststellt.
Ein weiterer Faktor ist die sinkende Ausgabebereitschaft ausländischer Touristen. In der Hochsaison fielen die pro-Kopf-Ausgaben um 0,7 Prozent im Vergleich zu 2023. Die steigenden Preise im Dienstleistungsbereich, besonders in der Gastronomie und Hotellerie, tragen zur Inflation bei, die in Kroatien über dem Durchschnitt der Eurozone liegt. Ministerpräsident Plenković leitete kürzlich die zweite Sitzung des Rates für Tourismusentwicklung in Zagreb, bei der auch Gouverneur Boris Vujčić anwesend war. Vujčić wies darauf hin, dass steigende Dienstleistungspreise als Haupttreiber der Inflation fungieren.
Handlungsbedarf erkannt
Die Situation hat auch ردaktionsmitglieder aus der Branche auf den Plan gerufen. Jelena Tabak, Präsidentin des Verbands der Gastgewerbetreibenden, äußerte die Hoffnung auf eine sorgfältigere Preisgestaltung in der kommenden Saison, da Rückgänge bei der Auslastung in der letzten Saison beobachtet wurden. Dalibor Kratohvil, Präsident der Kroatischen Handwerkskammer, appellierte an die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Kostenreduzierung und administrativen Entlastung. Ein Vorschlag zur Senkung der Mehrwertsteuer auf Getränke wurde in Betracht gezogen, um weitere Preissteigerungen zu verhindern, die die Attraktivität Kroatiens als Urlaubsland gefährden könnten.
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Ort | Zagreb, Kroatien |
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