
Eine vierköpfige Familie aus Portsmouth, Großbritannien, machte einen traumatischen Urlaub in Istanbul, als die 28-jährige Mutter Beth Martin während des Aufenthalts starb. Ursprünglich am 27. April 2025 angereist, klagte sie bereits während des Fluges über Unwohlsein, vermutete eine Lebensmittelvergiftung. Trotz dieser Symptome wurde ihr Zustand nach der Landung schnell kritisch, sodass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Dort verstarb sie am 28. April 2025, einen Tag nach ihrer Ankunft.
Das türkische Gesundheitsministerium stellte im Nachhinein fest, dass Beth an einem Herzstillstand aufgrund multiplen Organversagens starb, ohne jedoch die genaue Ursache zu erläutern. Ihr Ehemann Luke Martin hatte den Ärzten im Krankenwagen mitgeteilt, dass seine Frau allergisch gegen Penicillin sei. Beths Familie erklärt, nicht über die Schwere ihres Gesundheitszustandes informiert worden zu sein und äußert Bedenken, dass die Ärzte ihre Allergie nicht berücksichtigt haben.
Verdacht auf Organentnahme
Nach Beth Martins Tod wurde ihr Ehemann von den türkischen Behörden verdächtigt, seine Frau vergiftet zu haben. Diese schwerwiegende Anschuldigung belastete die Familie zusätzlich in einem bereits emotionalen Trauma. Luke Martin durfte seine verstorbene Frau nur kurz besuchen, bevor er einen Streit mit den Behörden führen musste, um die Rückführung des Leichnams nach Großbritannien zu organisieren.
Nach der Obduktion durch ein britisches Medizinteam folgte der Schock: Beth Martins Herz fehlte. Türkische Behörden bestritten jedoch, dass eine Operation stattgefunden habe oder dass Organe entfernt wurden. Der Fall wirft Fragen auf, zumal das britische Auswärtige Amt informierte, dass türkische Gerichtsmediziner Gewebeproben und Organe ohne Zustimmung der Familie entnehmen dürfen. In der Türkei wird auch häufig über illegalen Organhandel diskutiert, was den Verdacht verstärkt, dass das Herz möglicherweise ohne Einwilligung entnommen wurde.
Untersuchung und Familienhilfe
Während das Marmara-Pendik-Krankenhaus nun wegen Fahrlässigkeit untersucht wird, wird mit ersten Ergebnissen in etwa sechs Monaten gerechnet. Beth Martins Familie erhebt Vorwürfe gegen das Krankenhaus wegen langsamer Reaktionen und mangelnder Kommunikation. Ihre Mutter kritisiert, dass die Ärzte nicht angemessen auf die Erkrankung reagierten.
Um die Familie in dieser schweren Zeit zu unterstützen, wurde eine GoFundMe-Kampagne gestartet, die bislang über 261.000 Pfund (ca. 310.000 Euro) gesammelt hat. Luke Martin beschreibt die Erlebnisse als „schwerstes Trauma“ und die Familie hofft auf Klarheit und Gerechtigkeit in einem ungewissen Fall.
Der dramatische Verlauf dieser Geschichte steht im Einklang mit dem Bild der Türkei als Hotspot für Organhandel, ein Umstand, der die ohnehin schwierige Situation der Familie nur weiter erschwert. Die betroffenen Angehörigen suchen nun nach Antworten und der Aufklärung des Vorfalls.
Für weitere Details siehe die Berichterstattung von mz.de und hna.de.